Jedes Jahr verlieren wir in Deutschland fast 600 junge Menschen durch Selbsttötung. In keiner anderen Altersgruppe gibt es so viele Suizidversuche, denn gerade die Zeit des Jugendalters ist von vielen körperlichen und psychischen Veränderungen geprägt. Suizid und Suizidversuche sind also keine Probleme von Randgruppen, sie sind alltäglich. Dennoch wird Suizidalität weiterhin tabuisiert. Die Angst ist groß, „schlafende Hunde zu wecken” oder etwas Falsches zu sagen. Aber je mehr wir uns mit den Themen Krisen und Suizid auseinandersetzen, desto besser können wir auf uns und unsere Mitmenschen achten.
So wurden die Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 8 der ATS im Rahmen des Angebots [Ausweg]LOS! für die Themen Krisen und Suizidalität sensibilisiert. Einen Schultag lang setzen sie sich mit diesem Themenkomplex auseinander, tauschten Gedanken aus und räumten mit gängigen Vorurteilen (u.a. „Menschen, die mit Suizid drohen, wollen nur Aufmerksamkeit erhalten“ oder „Wenn man Menschen auf Suizidgedanken anspricht, bringt man sie erst auf die Idee“) auf. Die Sozialarbeiterin Christina Jaspers vom Caritasverband Emsland unterstützte die Jugendliche in diesem Kontext bei der Entwicklung von Problemlösekompetenzen und zeigte Handlungsmöglichkeiten auf. Bei suizidalen Gedanken spielt besonders das Gespräch eine herausragende Rolle und kann im wahrsten Sinne des Worte Leben retten. Im Rahmen eines abwechslungsreichen Methodenmixes wie das Erstellen von Mindmaps oder dem Kugellager wurde erarbeitet, was Selbstmordgefahren sind, wie man brenzlige Situationen bei anderen erkennt und was man dann machen kann. Häufig ist der Suizidgedanke keine generelle Entscheidung, nicht mehr leben zu wollen, sondern eine punktuelle Situation, so nicht mehr leben zu können. Dann geht es darum, Mut zu machen und gemeinsam neue Wege aufzuzeigen. Stützende Faktoren sind z.B. enge Freundschaften. Hobbys, Einbindung in Vereinen oder Bewegung. Wenn sich eine Krise zuspitzt, sind v.a. professionelle Hilfen sinnvoll und notwendig.
Wie wichtig diese Krisen- und Suizidprävention ist, zeigten auch die durchweg positiven Rückmeldungen der Achtklässler. „Es ist immer gut, mit anderen über Probleme zu reden“, nimmt Himrin Baschar (8a) als Kernbotschaft aus diesem Workshop mit.
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